Schon beim Anbau des Tabaks spielt sein späterer Verwendungszweck eine große Rolle. Man unterscheidet zwei verschiedene Anbauarten. Der tabaco tapado wächst unter Stoffbahnen, welche die Pflanze vor tropischer Sonne schützt. Die Blüten werden bei dieser Anbauart nicht entfernt, es entstehen dabei sehr gleichmäßige, dünne und geschmeidige Blätter. Diese Blätter werden nur als Deckblatt verwendet und sind besonders hochwertig. Der tabaco del sol wächst hingegen unter direkter Sonneneinstrahlung. Die Blüten werden zudem früh entfernt, weshalb sich geschmackvolle und kräftige Blätter entwickeln. Diese Blätter werden sowohl als Einlage wie auch als Umblätter verwendet.
Nach der Ernte
Nach der Ernte beginnt in drei Schritten die natürliche Trocknung. In dieser Zeit machen die Tabakblätter gleichzeitig einen Reifungsprozess durch. Dabei muss den Blättern Wasser entzogen werden, ohne dass sie dabei verfaulen. Dafür werden sie zwischen 25 und 50 Tage abwechselnd zwischen Sonne und Schatten gelagert. Anschließend werden die Blätter fermentiert. Dieser Vorgang muss dabei ständig kontrolliert werden. Die Blätter dürfen dabei nicht zerfallen, verrotten oder sich sogar durch Fermentation selber entzünden. Zur Verhinderung zu hoher Temperaturen und zur Regulierung des Prozesses werden die mehrere Meter hohen Fermentstationsstapel des Öfteren umgestapelt. Erst während dieser Fermentation entstehen die Tabak typischen Aromen. Diese Fermantationszeit beträgt etwa vier bis sechs Monate, in Ausnahme sogar acht Monate.
Das Zigarrenrollen
Die Blätter werden jetzt noch sortiert und anschließend gerollt. Hochwertige Zigarren werden dabei von Hand gerollt. Pro Tag schafft ein erfahrener Zigarrenroller 40 bis 180 Zigarren. Jede Zigarre wird nach der Herstellung einzeln einer Kontrolle unterzogen. Vor dem Verpacken wird viele Zigarren noch eine Bauchbinde umgelegt. Diese zeigt das Herkunftsland, den Namen der Produktionsfirma und manchmal auch Abbildungen von unterschiedlichen Auszeichnungen über die Qualität der Zigarre.
Bevor Premiumzigarren aus Kuba in den Handel gelangen, werden diese von fast allen internationalen Distributoren zum Schutz gegen Tabakkäfer kurz tiefgefroren und anschließend sehr langsam wieder aufgetaut. Denn durch diesen Gefrierprozess würden eventuell vorhandene Larven und Eier eines Käfers abgetötet. Der Auftauprozess muss anschließend sehr langsam von statten gehen, so dass die empfindlichen Deckblätter der Zigarre nicht beschädigt werden. Zigarrenhersteller benutzen über Jahrzehnte hinweg meistens die gleiche Bauchbinde. Schon kleinste Abweichungen von diesen Originalbinden könnten auf eine Fälschung hinweisen. Auch die Produktion der Bauchbinden wird streng überwacht um Fälschungen ebenfalls vorzubeugen.