Bei Zigarren unterscheidet man verschiedene Stärkegrade. Die Stärkegrade werden als: sanft, sanft-medium, medium, medium-stark und stark bezeichnet. Ob Zigarren eher sanft, oder stark sind, hängt in gewisser Art und Weise von der Farbe der verwendeten Blätter ab.
Herkunft und Fermentierung beeinflussen den Stärkegrad
Sanfte, hellere Zigarren sind in der Dominikanischen Republik zu finden. Zigarren aus Kuba sind viel dunkler und werden bei der Stärkegradeinteilung als stark oder medium-stark eingeteilt. Der Anteil des Nikotins hat Einfluss auf die Farbe der Blätter. Es finden sich fast 200 verschiedene Tabakfarben. Standort und Sorte des Tabaks, entscheidet ebenfalls, wie viel Nikotin entsteht.
Nach der Ernte und der Trocknung der Tabakblätter beginnt die Fermentation. Diese ist wichtig, damit Eiweißbestandteile, Chlorophyll und Kohlenhydrate, abgebaut werden. Für das Wachstum waren diese Stoffe wichtig, in Zigarren störend. Je nach Tabakart dauert die Fermentation zwischen 1 – 8 Monate. Der Nikotingehalt sinkt während der Fermentation, die in den Tabakblättern vorhandene Stärke wandelt sich in Zucker um. Eine durchschnittliche Raumtemperatur von 40 Grad Celsius wirkt sich positiv auf den Prozess der Fermentation aus, höhere Temperaturen zerstören das Endprodukt.
Man unterscheidet zwischen natürlicher und künstlicher Fermentation. Bei der natürlichen Fermentation werden Stapel aus Tabakblättern gebildet. Durch das Eigengewicht entsteht Druck, der mithilfe der Restfeuchtigkeit die nötige Wärme entwickelt. Die Fermentation läuft ab. Reicht die eigene Restfeuchte der Tabakblätter nicht aus, kann man diese mit speziellen Soßen soßieren. Ausgesuchte Aromen sowie Feuchtigkeit kommen so an die Blätter. Die Fermentierung beginnt, verfeinert durch die Zugabe natürlicher Aromen, wie z.B. Honig.
Die Fermentierung ist der wichtigste Prozess der Geschmacksbildung, je länger und schonender er abläuft, desto milder und aromatischer das Ergebnis. Die künstliche Fermentation läuft in Druckkammern ab, unter Zuleitung von warmer Luft und Dampf. Kenner ziehen die natürliche Fermentation der industriellen Fermentation vor. Es muss darauf geachtet werden, das die Fermentation regelrecht abläuft und es zu keiner Schimmelbildung kommt.
Individueller Geschmack durch unterschiedliche Fermentierungsarten
All die oben genannten Komponenten beeinflussen den Geschmack von Tabak und machen ihn einzigartig. Die Tabaksorte legt die Grundkomponenten fest, Wachstum und Sonnenstunden bestimmen die Inhaltstoffe, die Art und Länge der Fermentation legt das Aroma und den Nikotingehalt fest. Die kunstvolle Mischung verschiedener Tabake ist letztendlich entscheidend für den Rauchgenuss. Jede Zigarrenmanufaktur, egal ob Sie nun Coronas, Torpedo Zigarren oder Zigarillos herstellt, hat ihre überlieferten Geheimrezepte, die nach jeder Ernte erneut zum Einsatz kommen, aber nie ganz gleich schmecken.