Von den Zigarren profitieren nicht nur die Genießer rund um den Erdball. Neben den einzelnen Manufakturen, die sich auf die Herstellung dieser in jeder Hinsicht geschmackvollen Produkte spezialisiert haben, kommt ihre weltweite Beliebtheit ganzen Volkswirtschaften zugute.
Zigarren als empfindlicher Wirtschaftsfaktor
Klingende Namen versprechen höchsten Rauch-Genuss: Cohiba, Partagas und Bolivar sind nur einige der meist seit Jahrhunderten bekannten Marken, die weltweit für exklusive Entspannung der aromatischen Art und Weise stehen. Vor allem in Ländern, die mit Bezug auf das Vorhandensein anderer Exportgüter nicht gerade gesegnet sind, spielen die Zigarren eine grundlegende, wirtschaftliche Rolle.
Zu den bedeutendsten Produzenten von Zigarren gehören auf dem Gebiet des amerikanischen Kontinents neben Kuba und der Dominikanischen Republik auch Brasilien, Honduras sowie Nicaragua. Daneben beliefern auch Teile Asiens den Weltmarkt mit qualitativ ausgesprochen hochwertigen Zigarren. Das indonesische Zigarren-Zentrum Sumatra kann in jeder Hinsicht mit den Produkten südamerikanischer Provenienz mithalten. Dasselbe gilt auch für Zigarren, die in den Philippinen hergestellt werden.
Allerdings handelt es sich bei der Erzeugung der Zigarren um eine sensible Angelegenheit. Nicht nur die in der Regel manuell erfolgende eigentliche Produktion bedarf einer hohen Kunstfertigkeit von Seiten der Arbeiter und unterliegt somit höchsten Ansprüchen. Der Tabak an sich, der als Rohmaterial zur Zigarren-Herstellung dient, stellt im wortwörtlichen Sinn ebenfalls ein äußerst empfindliches Pflänzchen dar.
Luxus am Limit: Reduzierte Quantität erhöht Zigarren-Wert
In der Praxis bedeutet dieser Umstand, dass ungünstiges Wetter dazu führen kann, dass in einem bestimmten Jahrgang dem weltweiten Markt nur wenige Zigarren zugeführt werden können. Diese Tatsache führt dazu, dass das Rauchen einer exklusiven Zigarren-Marke ein seltener, luxuriöser Genuss wird.
Daneben existieren allerdings noch weitere beeinflussende Faktoren, die aus dem Genuss einer solchen Tabakware von Zeit zu Zeit ein eher außergewöhnliches Vergnügen machen. Die Länder, die sich ihrer Produktion verschrieben haben, zählen in der Regel nicht unbedingt zu den etablierten, weltweit anerkannten politischen Systemen. Ganz im Gegenteil: Wie das Beispiel Kuba beweist, dass seit rund fünfzig Jahren mit einem US-Amerikanischen Handelsembargo belegt ist, kann es sich schwierig gestalten, an die gefragten kubanischen Zigarren heranzukommen.
Allerdings wirkt sich diese in wirtschaftlicher Hinsicht ungünstige Tatsache durchaus positiv auf das Image der Zigarren aus Kuba aus: Da die Beschaffung dieser kubanischen Produkte in Nordamerika vor den Augen des Gesetzes einen illegalen Akt darstellt, genießen diese Zigarren einen unzweifelhaft geheimnisvollen Ruf und folglich eine hohe Nachfrage. Glaubt man der einschlägigen Statistik, dann werden rund zehn Prozent des kubanischen Zigarren-Exports jedes Jahr in die USA geschmuggelt, sodass das Handelsembargo in diesem Zusammenhang regelrecht in blauen Rauch aufgeht.